Antibiotika gegen Akne und Pickel
Antibiotika werden seit 30 Jahren in der Aknetherapie eingesetzt. Zu unterscheiden ist die orale Gabe der Antibiotika in Form von Kapseln oder Tabletten sowie das Auftragen von antibiotikahaltigen Salben, Lotionen oder Gels auf die entzündete Haut. Verwendet werden Tetrazykline wie Minocyklin oder Doxycyclin bei schweren Akneschüben. Die Dauer der Behandlung ist langwierig und erfordert die Geduld und Ausdauer des Patienten, denn schnelle Erfolge sind bei der Behandlung der Acne vulgaris nicht möglich. Orale Gaben von Antibiotika wirken stärker als über die Haut aufgenommene. Das ist auch das Problem, da die Nebenwirkungen größer sind. Sie sollten wirklich nur zur Überbrückung in schweren Fällen eingesetzt werden. Sie verhindern Neuentzündungen und Narbenbildungen.

Entzündungshemmung bei schwerer Akne
Cremes, Gels und Lotionen mit antibiotischen Wirkstoffen werden zweimal am Tag nach der gründlichen Hautreinigung mit milden Waschsubstanzen in die kranke Haut vorsichtig und sanft einmassiert. Danach sollten die Hände gewaschen und der Kontakt mit den Schleimhäuten von Mund und Nase vermieden werden.
Antibiotika sind nicht unumstritten. Neueste Studien ergaben eine Zunahme von Atemwegsinfektionen. Auch eine gewisse Wechselwirkung mit anderen Medikamneten kann nicht ausgeschlossen werden. Bewiesen ist die Aufhebung der Wirkung der Anti-Baby-Pille, so dass zusätzliche Methoden der Schwangerschaftsverhütung zum Einsatz kommen müssen (Spirale, Pessar, Kondom). Die Pille "Valette" wirkt positiv bei Akne. Schwere Akneschübe wird sie wahrscheinlich nicht aufhalten können, so dass trotzdem ein Antibiotikum zur Anwendung kommen müsste. Die lange Zeitdauer einer Antibiotikabehandlung kann auch zu Resistenzen führen. Das entsprechende Antibiotikum wirkt dann nicht mehr.
Die bei Akne eingesetzten Antibiotika wirken nicht keimtötend, sondern bakteriostatisch: Das Propionibacterium acnes, welches für die Entzündung der Pickel und Mitesser verantwortlich ist, wird durch Antibiotikagaben daran gehindert, sich ungehemmt zu vermehren. Um die Wirkung der Antibiotika zu erhöhen, sollte direkte Sonnenbestrahlung der erkrankten Haut vermieden werden. Unbedingt Cremes und Lotionen mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen, wenn man das Haus verlässt. Der Hautarzt, der die Behandlung vornehmen wird, kontrolliert außer dem Zustand des Hautbildes auch regelmäßig das Blutbild, um eventuelle negative Nebenwirkungen des Antibiotikums ausschließen zu können.